Velvetrose - Orphans Carillon

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Sa Aug 18, 2012 2:10 pm

(Beitrag von Feuerchen)

Fiddler hätte eigentlich eher mit einer Runde peinlichen Schweigens und seinen eigenen Versuchen, über die Wetterlage zu rechnen bis er Noah schließlich endgültig vergrault hatte, gerechnet. Dass stattdessen eine Frage über seine Musik kam, brachte ihn für einen kurzen Moment tatsächlich aus dem Konzept. Er fing sich jedoch schnell wieder, ließ seine Hand automatisch zu Speckles auf seiner Schulter gleiten, dem er während seiner Antwort das Fell kraulte. „Naja, ich bin bis heute eigentlich noch nie aus meiner Heimatstadt gekommen, aber manchmal wechsle ich die Straßenecke." gab er zu. Die Geldfrage ließ seinen Blick aber kurz senken. Es war ihm eigentlich nicht wichtig, was Andere über ihn dachten, aber niemand posaunte gerne herum, dass er finanziell auf dem letzten Loch pfiff. „Ich hätte weniger Probleme, wenn es nur ein Hobby wäre." meinte er dann, plötzlich wieder herzlich lachend. Von Speckles kleinen Diebstählen, die er einfach nicht verhindern konnte, musste er ja nicht erzählen. Schon gar nicht, wenn sein Gegenüber ein Priester war. „Wie verdient denn jemand wie du sein Brot?" fragte er dann ernsthaft interessiert. Er hatte zugegeben keine Ahnung, ob man mit einem Beruf wie seinem tatsächlich Geld verdiente.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Sa Aug 18, 2012 2:18 pm

(Fehlende Beiträge: Sean's Gruppe)

(Zusammenfassung: Während Lynn und Justin sich bereits in den Strom begeben, warten Dolphin und Sean, bis jeder einzelne von ihnen im Strom verschwunden ist. Die Halbnymphe erkundigt sich, ob ihr Handel noch aktiv ist und Sean bestätigt dies, erklärt ihr jedoch, dass es sehr gut möglich wäre, dass sie innerhalb des Stromes umkommt, wenn sie die Orientierung verliere. Daher ordert der Braunhaarige, dass sie sich an ihm fest klammern solle und zwar so, als wäre sie ein "verrücktes Fangirl". Dolphin verspottet seine Aussage und bezweifelt, dass er wüsste, wie sich dies anfühle. )

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Sa Aug 18, 2012 2:19 pm

(Beitrag von Kalina)

Dass Dolphin wieder wie üblich auf die gehässigen Kommentare von Sean reagieren würde, war ihm von vorneherein klar gewesen, nur blinzelte er sie nun etwas ratlos an. Mit ihrer Aussage, dass er wohl noch nie erlebt hatte, wie sich ein verrücktes Fangirl verhielt, war natürlich fälschlich in seinen Augen, denn er erinnerte sich nur zu gut an all die Mädchen, die ihm beinahe das Leben gekostet hätten, hatten sie doch fast immer seine Missionen behindert. Jedenfalls war das dem Braunhaarigen jetzt auch ziemlich egal, denn er wollte unbedingt endlich seinen Bruder wiederfinden. Es brauchte nicht viel um sich auszumalen, ob er sich wieder verletzt hatte oder vor irgendjemandem auf der Flucht war. Dies war immerhin typisch für ihn, was für Sean selbst etwas anders ablief, so schaffte er es doch fast immer unbeschadet zu entkommen. "Hab schon verstanden, Miss Ichbinsotollunddunicht." sagte er ausdruckslos, an Dolphin gewandt, schnappte sie sich im Anschluss bei der Hüfte und achtete darauf, dass sie nicht wegrutschen konnte, bevor er mit ihr im Schlepptau in den Brunnen sprang. Sofort fand er jenen Strom, der sie ohne weiteres auf die andere Seite der Mauer führen würde, obgleich er auch wusste, dass es Nebenströmungen gab, welche aber weniger stark waren. Im Inneren des Stroms selbst war es beinahe unmöglich seine Orientierung beizubehalten, so musste man den Weg durch das Wasser nicht nur im Tauch- sondern auch im Schleudergang zurücklegen. Sofern es möglich war, die Augen offen zu halten, damit man nicht gegen die Mauern der Schleuse geriet, versuchte Sean sich selbst und Dolphin sicher nach draußen zu leiten. Es dauerte auch nicht lange, da wurden die beiden auch schon von der Strömung in einen kleinen See gestoßen, bei dem es sicher war, dass man die Oberfläche erreichen konnte. So schnell es ging schwamm Sean also nach oben, holte anschließend tief Luft, als er angekommen war. "War doch gar nicht so schlimm, oder?" keuchte er lachend.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Sa Aug 18, 2012 2:22 pm

(Beitrag von Nasu)

Erschrocken weiteten sich Dolphin's blassbraunen Augen, sie hätte es tun sollen, hatte aber dennoch nicht damit gerechnet das Sean in den Brunnen springen würde, sie klammerte sich noch fester an ihn und drückte ihr Gesicht an seine Schulter, holte tief Luft bevor das kalte Wasser ihren Körper umhüllte. Dolphin hatte sich fest vorgenommen ihre Augen zu schließen, sie konnte nicht genau erfassen, warum sie diese, nachdem sie der Strom des Kanals erfasst hatte, öffnete und ihre Umgebung betrachtete unbeirrt von dem Wasser, welches einen ungeübten Schwimmer normalerweise sofort die Augen brennen lässt. Bei der Halbnymphe war dies nicht der Fall, sie fühlte sich wohl in dieser Umgebung und Sicher durch den Halt, welchen ihr Sean bot. Als sie die Wasserdecke durchbrachen holte die Braunhaarige, nicht so schnell Luft wie Sean, zum ersten Mal wurde sie mit den körperlichen Abnormalitäten, welchen sie als Halbnymphe unterlag, auseinandergesetzt und sie war fasziniert und hatte Geschmack daran gefunden. Ein kindlicher Stolz darüber, dass sie es vermochte die Luft länger anzuhalten als Sean überflutete ihr kleines Mädchenherz. Dieses berauschende Gefühl entlockte ihr ein kurzes Kichern, sie biss sich jedoch gleich wieder auf die Unterlippe, runzelte unzufrieden die Stirn und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Ängstlich davor, von den anderen, in besonderen von Lynn ausgelacht zu werden, Dolphin schnappte sich Sean's Arm und hielt sich an seiner Schulter fest um nicht unter zu gehen. "Lass uns ans Ufer schwimmen." Gab sie nur zurück, unglücklich über ihre momentane Situation.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Mi Sep 05, 2012 9:06 am

Relativ zufrieden darüber, dass Dolphin es erneut geschafft hatte, sich ohne jegliche Beschwerden in dieser Situation zu verhalten, schaute Sean auf die Halbnymphe hinab. Sie beide waren klitschnass geworden und im Gegensatz zu ihm, der kaum noch seinen schweren Mantel aus dem Wasser schleppen konnte, sah Dolphin in diesem Zustand sogar recht niedlich aus. Egal, was die Braunhaarige doch manchmal für eine Schreckschraube war, sie war eigentlich ein ganz normales Mädchen, das ab und an sogar recht liebenswürdig schien. "Wie ihr wünscht, Prinzessin." sagte er, gefolgt von einem kurzen Tätscheln auf Dolphin's Kopf. Anschließend führte er sie aus dem Wasser und rang erst einmal seine eigenen Klamotten aus, prüfte auch sofort, ob seine Waffen noch drinnen steckten. Doch zum Glück hatte er nichts in den Strömen verloren und konnte guten Gewissens den nächsten Schritt einleiten. Kaum war auch der Rest der Truppe auf der anderen Seite der Mauer angekommen, holte er eine nasse, doch lesbare Karte der Umgebung aus einer seiner Taschen. "Jetzt, da wir aus Evergreen raus sind, sollten wir sehen, wo sich die nächstbeste Zughaltestelle nach Trustybell befindet." Kaum hatte er ausgesprochen, befand sich sein Finger auch schon auf dem Punkt, der die Haltestelle markierte. "Hier müssen wir hin. Es dürfte ungefähr eine halbe Stunde dauern, bis wir dort angekommen sind. Hat jemand etwas einzuwenden?"

Derweil war auch Justin aus dem Wasser gekrochen, wobei ihm seine Halbmütze direkt vor den Augen hing und er sie, begleitet von einem kurzen Husten, wieder richtete. Keuchend trat er ans Ufer und tappste hinüber zu Sean, der etwas zu verkünden schien. Hopsend versuchte er einen Blick auf die Katze zu erhaschen, wobei ihm einfiel, dass er Rairii noch immer nicht gefunden hatte. "Ich glaube Rairii kennt Trustybell. Ich will auf jeden Fall dort hin!" warf er auf Sean's Frage hin ein.

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Sean fiel der Unterschied zwischen ihnen beiden zu Recht auf. Der junge Braunhaarige, hatte mit seiner hohen Gestalt Mühe sich aus dem Wasser zu kämpfen, bediente sich keiner Anmut und erinnerte viel mehr an ein verletztes Walross.
Anders verhielt sich Dolphin, sie verließ den Teich hinter Sean und besaß plötzlich eine fremde Natürlichkeit in ihrer sonst hart erkämpften Eleganz. Die einen plötzliche Abbruch fand, als Dolphin –beschäftigt damit ihr Haar auszuwringen- gegen Sean rannte. Sie stolperte überrascht zurück und sah sich verdattert um. Die Braunhaarige starrte Justin an, der neben ihr auf und ab hopste und ihr schlagartig klar wurde, dass der Typ ebenfalls ein Winzling war.
Geschwächt von einem seltenen Anflug von Gefühlen zwischen Leidensgenossen, kitzelte ein schiefes Lächeln an ihren Lippen.
Sie schnappte sich die Schulter des Jungen und schob ihn zur Seite und zog dann an Seans Arm, um den Plan in Augenhöhe zu positionieren.
“Erklär mal dem Kleinen, wo er seine Freundin findet.“ Murmelte Dolphin und gab Sean einen Klapps an den Hintern, um ihm sein Kopftätscheln zurückzuzahlen.
Sie nickte dem Winzling aufmunternd zu und trat dann an Sean vorbei um voranzugehen.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Mi Sep 05, 2012 12:12 pm

Noch bevor Dolphin weit kommen konnte, packte Sean sie am Schal und zog sie zurück, wobei sein Gesichtsausdruck nur verriet, dass er so etwas erwartet hatte. Dass die Halbnymphe wieder versuchte, ihr altes Dominanzverhalten in den Vordergrund zu bringen, war mehr als offensichtlich und daher genoss der Braunhaarige, dass er ihr einen Strich durch die Rechnung machen konnte, indem er ihr klipp und klar sagte: "Das ist die falsche Richtung, Kleines." Noch während er sie zurück zerrte, begann er mit ihr im Schlepptau die richtige Richtung einzuschlagen, welche beinahe komplett die entgegen gesetzte war. Die Haltestelle selbst hatte er schon einige Male gesehen, im vorbeilaufen jedenfalls, als er und sein Zwillingsbruder mal wieder vor den Behörden und den Wachdiensten der Städte auf der Flucht waren.

Aus reiner Selbstverständlichkeit folgten die anderen ihrem selbst ernanntem Anführer. Auf jeden Fall tat Justin dies, der sich im Eifer des Gefechtes die Karte gekrallt hatte und sie jetzt eifrig nach allen Orten absuchte, die Rairii und er von Erzählungen und Büchern kannten. In Evergreen war sie ihm nicht über den Weg gelaufen. Beinahe befürchtete er, er hatte sich am Straßenschild falsch entschieden und sie war stattdessen nach Downstroke gegangen. "Downstroke hat doch auch eine Zughaltestelle, oder?" fragte er, ohne seinen Blick von der Karte abzuwenden, woraufhin er von Sean nur ein kurzes, zustimmendes Nicken und die Worte "Liegt in der anderen Richtung" als Antwort bekam.

Schlussendlich kamen sie auch an der besagten Haltestelle an. Diese war nicht allzu groß und war zurzeit menschenleer. Jedoch erstaunte sie den jungen Schwertkampflehrling und er rannte interessiert zu den Gleisen. "Die sehen ja extrem stabil aus. Bei uns im Dorf ist fast alles aus Holz gemacht." kommentierte er, worauf er ein wenig schwankte und beinahe auf die Schienen gefallen wäre, hätte er sich nicht im letzten Moment wieder fangen können.

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Sie schnappte nach Luft, als diese plötzlich durch Seans Handeln knapp wurde. Aus reinem Selbsterhaltungstrieb blieb sie stehen, spielte einen Moment mit dem Gedanken weiter zu gehen und den unerwünschten Wiederstand zu ignorieren, bis er verschwunden war.
Zu ihrem eigenen und dem Rest an Ernsthaftigkeit, dessen sie sich behaupten konnte, überdachte Dolphin das Ganze nochmal, stellte sich die Szene vor und entschloss sich verständlicherweise dazu sich nicht als widerspenstigen Hundewelpen zu versuchen.
Das Mädchen zog an dem alten Schal um ihre Kehle zu entlasten und wandte sich Sean mit einem finsteren Blick zu, welcher ihm unmissverständlich zu verstehen gab. Dass er sich am besten die nächste Klippe hinab stürzen sollte.
Eine passende Möglichkeit wäre sich auch vor einen Zug zu werfen.
“Stabil genug um dich daran festzubinden.“ Führte Dolphin Justins Worte fort und war plötzlich wieder neben Sean aufgetaucht um ihr Gift zu versprühen, das sie in ein Kleid aus gleichgültigen Gesten hüllte. Sie gab ihren Gedanken mehr Kraft, indem sie sich hinstellte, ihr Kinn kraulte während sie zunächst die Schienen und dann Sean abschätzend musterte.

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Dass Fiddler grazil aus dem Wasser stolperte, wäre wirklich äußerst nett ausgedrückt. Tatsache war, dass Speckles sich gleich einer Katze im Wasser anstellte und sich nicht gerade sanft in seine Haare gekrallt hatte, durch die uneleganten Bewegungen jedoch leicht in seiner Position verrutschte und dem armen Geiger somit das Sichtfeld blockierte. Er hatte Glück, dass weder er, noch irgendjemand durch einen Zusammenstoß verletzt wurde und er generell seine Hände bei sich behalten konnte bis er Speckles endlich von sich schmeißen konnte, was das Äffchen nur mit einem beleidigten Quiecken quittierte.
Dadurch hatte Fiddler jedoch den Anschluss verloren. Mit klatschnasser Kleidung ließ sich jedoch schlecht laufen. Zumindest dann, wenn man dabei gut aussehen wollte. Aber diesen Versuch hatte Fiddler sozusagen seit seiner Geburt aufgeben müssen. Er wäre eher Millionär, bevor er sich Anmut antrainiert hatte.
Als er es endlich wieder in Hörweite zur Gruppe geschafft hatte, vernahm er gerade Dolphin's letzte Worte und konnte sich nur am Kopf kratzen. Er hatte keine Ahnung, worum es ging, fühlte sich jedoch dennoch verpflichtet darauf zu reagieren. "Das eskalierte schnell" meinte er etwas ratlos, hatte er die ständige Zankerei zwischen Dolphin und Sean doch kaum mitbekommen. "Wann sind wir von einer netten Reisegruppe zum gegenseitigen Töten gekommen? Ich habe keine Waffe dabei, also..." Er machte eine kurze Pause, in der er sich den Finger an die Lippen hielt. "...das hätte ich jetzt eigentlich gar nicht sagen sollen, oder? Jetzt werde ich als erstes umgebracht"

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Mi Sep 12, 2012 10:52 am

(Vita's letzter Post bei Norman's Gruppe ist verloren gegangen... xD )

Der Cyborg hatte sich nicht von Norman's Kommentaren beeindrucken lassen. Wieso auch? Er wusste, dass er den Verbrecher in der Hand hatte. Seine Bekanntschaft und dennoch offenherzige Feindschaft gegenüber der Anführerin von Section Five konnte er nur begrüßen. Zwar wusste er auch über ihre romantische Vergangenheit Bescheid, aber das war für seinen Auftrag irrelevant. "Schade, dass du nicht kooperieren möchtest. Aber wie dem auch sei - Ich habe noch immer den Auftrag, dich und deinen Bruder zu finden, bevor es das Militär tut. Demnach bleibt mir wohl keine andere Möglichkeit, als dich und deine Freunde gef-"

"Geschafft!" Allison's Stimme ertönte und Acryl richtete seinen Blick auf sie. Zu seiner Überraschung hatte sie es geschafft, die Fesseln, die man ihr umgelegt hatte, ohne weiteres zu öffnen. "Komm, Staatsgefangener, wir hauen ab." sagte sie die Blondhaarige dann, an Norman gewandt, während sie die Wachmänner geradewegs bewusstlos tritt und sich ihrer Waffen aneignete. Es hatte nur wenige Sekunden gebraucht, in denen Acryl nicht reagierte, doch letztendlich begriff er, dass Allison gerade dabei war, seine Pläne zu durchkreuzen. "Hey! Nein! Lass das! So war das nicht geplant!" rief er aus, wobei sein Auge sich surrend weitete. "Im Namen der Kirche, ich befehle-" Für einen Moment hielt er inne, als er Allison im Visier erfasst hatte, und sein Körper erstarrte förmlich. Er schien konzentriert auf etwas, was die Anwesenden nicht sehen konnten. Noch bevor er die Gelegenheit hatte, sich wieder zu fassen, schlitterte Allison an ihm vorbei und sprang hinter seinem Rücken wieder auf, um ihn dann in einen Würgegriff zu nehmen und mit ihren eigenen Handschellen zu fesseln. "Halt, was machst du da!" zischte Acryl, wobei er zappelte wie ein junges Kind, dass seinen Willen nicht bekam. "Respektier gefälligst meine Autorität, Weibstück!"

"Ja ja, Autorität hin oder her." entgegnete Allison nur leicht genervt und zerrte den Anführer der Flotte zu den Fenstern. "Also, was ist? Kommt ihr jetzt oder was?" Mitten im Satz lud sie eine der elektronischen Waffen, die sie vorher den Wachen entwendet hatte, und schoss auf das Glas, das mit einer ohrenbetäubenden Explosion in tausend Teile zersprang. Dass sie sich noch nahe des Bodens befanden, kam ihr gerade zu recht. "Auf Drei springen wir." rief sie Norman und Bee zu, schubste die beiden dann jedoch sofort nach draußen, während sie ein flottes "Drei" hinzufügte. "Du willst doch nicht-" Mit panischem Blick merkte Acryl bereits, wie er in die windige Außenanlage seines Luftschiffes getragen wurde und schlussendlich unsanft auf einem der Flügel aufkam, welche aus durch und durch verchromten Stahl bestand. "Heh, Blondi. Ich hoffe du weißt-" - "Runter!" Neben den beiden explodierte eine Voltladung, die vom obersten Deck abgeschossen wurde. Zahlreiche Wachmänner, die den Überfall mitbekommen hatten, sammelten sich auf dem Deck und zielten auf die vorigen Gefangenen. "Hört auf zu schießen oder ihr seid alle entlassen, ihr unfähigen Idioten!" Zappelnd versuchte Acryl sich aufzurichten, nachdem ihn Allison gedeckt hatte, damit ihm nichts geschah. Sie hatte den Anführer der Flotte entführt, das war die Schwachstelle des Feines. Sein Tod war etwas, was keiner der Wachmänner verantworten konnte und daher ruhte ein Schutzengel auf ihren Schultern. Sie hoffte nur stark, dass Norman und Bee die Situation schnell einschätzen konnten und nichts von der Voltladung abbekommen hatten. "Hey, ihr Zwei. Habt ihr zufällig eine Idee, wie wir von hier wegkommen?" rief sie lautstark, um den Wind, der von den Düsen des Luftschiffes erzeugt wurde, zu übertönen. Unter ihr waren noch die Dächer der Häuser zu sehen, doch sie befürchtete, dass wenn sie sprangen, sie selbst dann nicht schnell genug von den Dächern kamen, um sich anschließend aus der Stadt zu verflüchtigen.

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Dolphin hob verwundert die Augenbrauen, hatte die schlanken Arme verschränkt und konnte sich nur schwer dazu durchringen, sich nach Fiddler umzudrehen.
Es war schwer nachzuvollziehen, wie es dazu kommen konnte, dass sie von Schwachköpfen umgeben war. Sie hatten alle für sich eine unentschuldbare Macke und es schien als würden sie sich alle um den ersten Platz streiten.
Das Mädchen tastete sich langsam voran um nicht in völliger Verständnislosigkeit unterzugehen, indem sie Fiddler einen skeptischen und leicht verzweifelten Blick zuwarf. Der Junge erinnerte sie doch stark an eine von Sawyer's streunenden Katzen.
„Die Entschuldigung dass du als Kind öfters fallen gelassen wurdest, reicht bei diesem Kommentar wirklich nicht aus. Wenn du mir jetzt aber erklärst das du operiert wurdest, kann ich vielleicht etwas Nachsicht empfinden.“ Bei ihren Worten, hatte sie sich ganz zu dem Jungen umgewandt und sich um ihre Worte zu betonen an die Stirn getippt.

Sein Schatten löste sich aus den Reihen der Bäume, die schlanke Gestalt bewegte sich auf die wartende Gruppe zu, die ganze Zeit über hatte er sie beobachtet und den Umstand genossen das Dolphin sich ihren Grenzen bewusst wurde, auch wenn sie wohl nur entfernte Schemen davon wahrnahm, die sich in einem verworrenen Tanz befanden und keinem Geist Klarheit schenkten.
„Wenn du dich weiterhin so beliebt machst, wirst wohl eher du die erste sein, die hier auf die Schienen geworfen wird.“ Erklärte der Paktgeist, verzog die Mundwinkel enttäuscht.
„Daran könnte auch ein hervorragender Begleiter, mit den Kräften der Natur ausgestattet.“ Sawyer ließ es sich nicht nehmen Lynn, das einzige Mädchen, welches er die Chance hatte zu verführen, zuzuzwinkern. „nicht viel ändern.“ Er seufzte theatralisch, streckte den Arm aus und hielt die Hand vor die funkelnde Lichtquelle, welche dem vertrauten Anblick ein neues Gewand gab.
Es schien als hätten alle der Gruppe zugleich geblinzelt, denn plötzlich befand sich der Schwarzhaarige zwischen Sean und Dolphin, überragte die Beiden und warf Sean einen abschätzigen Blick zu, welcher nur mit viel Geduld zu fassen war. Doch schon hatte sich der Paktgeist zu seiner Paktpartnerin gebeugt und legte vertraut und beinahe intim seine Lippen an den Ursprung einer Regung, welche die Nymphe erschauern ließ. Leise sprach er seine Worte und seine überraschend weichen Lippen, strichen über Dolphin's Ohr.
„Aber keine Angst, das würde ich niemals zulassen, diese Ehre gilt nur mir.“

Mit möglichst beherrschter Miene, spielte Dolphin Gleichgültigkeit vor, konnte aber nicht verhindert sich das Haar zurück zu streichen und so den Atem von Sawyer loszuwerden, der noch an ihrer Haut klebte. „Wo warst du?“ murrte sie und warf dem Paktgeist einen finsteren Blick zu.
„Ich dachte mir, ich lass dich mal ein bisschen ungestört mit deinen neuen Freunden planschen.“ Gab Sawyer nur zurück und verschränkte die Arme, behauptete seinen Platz zwischen Sean und Dolphin um den Braunhaarigen von dem Mädchen fern zu halten.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Di Sep 18, 2012 10:53 am

Norman hatte nicht nur die ganze Situation mit äußerster Verstörung beobachtet, sondern fragte sich in den letzten zwei Minuten etwa geschätzte zwanzig Mal, weshalb er nochmal unbedingt mit Allison in Kontakt gebracht werden musste. Von geheimen Aktionen oder generellem 'Still sein' hatte sie wohl noch nie gehört. Es musste ja kommen, dass die ganze Einheit aufmerksam auf sie würde, aber dazu als Kirsche auf dem Kuchen entführte sie mal fix den Anführer, auch wenn er ihm gerade noch zu hilflos vorkam. Zum Glück hatte er die enge Umarmung mit der Voltladung gerade so vermeiden können und hatte auch Bee vorsichtshalber hinter sich gezogen. Erst durch die ruckartige Bewegung schoss nun erneut der Schmerz seiner Wunden durch seinen Körper, wodurch er sich nur schwer auf AJ's Worte konzentrieren konnte, sie aber dennoch vernahm. Vielleicht hatte Bee ja doch Recht gehabt und ein Arzt wäre nicht allzu schlecht, doch das hatte auf später verschoben zu werden.

"Demnächst denk deine Pläne bis zum Ende durch, du Selbstmordgeiles Weib!" knurrte er, doch tatsächlich fiel es ihm nicht schwer eine Idee zu entwickeln. Rasch stieß er einen hohen Pfiff aus, der ein paar der Wachmänner zwar verwirrte, sie aber nicht weiter davon abbrachte ihre schicken Waffen auf die Drei zu richten. Einige beklemmende Minuten vergangen bis schließlich ein schriller Schrei von der anderen Seite des Flügels ertönte und ein Soldat im hohen Bogen über Bord segelte um schließlich von einem Rettungsboot aufgefangen zu werden. Der Grund ließ nicht auf sich warten, denn die große Echse hatte Hunger bekommen und da man sie so lange hatte warten lassen, hatte Baba nicht vor Norman erneut gehen zu lassen, weswegen sie auch gerade jetzt seitlich an dem Flügel des Fortbewegungsmittels baumelte. Das Tier hangelte sich über die Reling bis hin zu seinem Herrchen. "Reicht dir das?" rief Norman beinahe rhetorisch zurück und forderte die Echse bereits auf sich zu ducken, damit sie aufspringen konnten. Der schwache Gleitflug von hier bis nach unten würde für sie nach wie vor keine Schwierigkeit darstellen.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Do Sep 20, 2012 5:16 am

"Oh, dein Freund ist zurück." sagte Sean kurz angebunden, als der Paktgeist offensichtlich darzustellen versuchte, dass Dolphin sein alleiniges Eigentum war. Doch was kümmerte ihn dies überhaupt? Er sah die Halbnymphe unverwandt an, ohne groß eine Emotion preiszugeben. In der Gegenwart ihres illegalen Paktpartners wirkte sie verletzlicher als sonst. In ihren Augen konnte man einen Hauch von gequälter Furcht ablesen. War es Mitleid, welches Sean bei diesem Anblick erfüllte? Er war sich nicht ganz sicher. "Versuch keinen Ärger zu machen, wenn's geht." fügte er hinzu, dieses mal direkt an Sawyer gewandt. Anschließend wand er sich von den beiden ab, um nicht weiter in diese Angelegenheit eingebunden zu sein, welche schlussendlich keinen Belang für ihn haben sollte. Immerhin war Dolphin wohl willentlich diesen Pakt eingegangen, von welchem Sean nicht einmal wusste, welche Bedingungen von beiden Seiten aus wirkten.

Justin klopfte Fiddler leicht auf die Schulter, wobei er ein herzhaftes Lachen nicht unterdrücken konnte. "Sprich nicht so viel vom Töten. Am ende spielt Fortuna dir noch einen Streich und du fällst auf die Schienen, so wie ich beinahe." kommentierte er, während er seine Hand wieder von dem Braunhaarigen herunter nahm und sie stattdessen auf seinen Kompass legte, welchen er gerade aus seiner Tasche geholt hatte. Da dieser gleichzeitig eine Uhr war, konnte er nun einschätzen, wann der Zug aus Downstroke wohl eintreffen würde. Geistesabwesend stieß er einen Hauch warmen Atem aus und schaute in den Himmel, seine Augen ein wenig getrübt von dem Gedanken an Rairii, die er hoffentlich bald wiedersehen würde. Er konnte sich kaum vorstellen, was passieren würde, wenn sie sich nicht auf dem Weg nach Trustybell befand, so wie er und seine neuen Freunde. Von Kleinauf waren sie immer zusammen gewesen und dies zu verlieren wäre etwas, was er wohl nicht verkraften würde, auch wenn sie unversehrt sein würde.

Allison war erleichtert, als ihr Plan, den sie eigentlich fast nur improvisiert hatte, aufgehen würde. Die seltsam große Echse, welche allem Anschein nach ihre Treue Norman geschenkt hatte, machte ihr keine Angst, obwohl sie auf den ersten Blick recht blutrünstig wirken konnte. "Ja, das reicht vollkommen." versicherte sie dem Braunhaarigen und warf den Anführer der Flotte unsanft auf den Rücken Baba's, nachdem sie leicht ungraziös über den Bordflügel balanciert war. Im Anschluss stieg auch sie auf das große Tier. "Ich hoffe, das Ding ist wenigstens TÜV geprüft." warf sie sarkastisch ein, da ihr auf den Schuppen der Echse doch leicht unbehaglich wurde. Währenddessen hatte Acryl deutlich krasser reagiert und zappelte unbeholfen auf dem Rücken von Baba herum. Sein menschliches Auge war abnormal geweitet, was wohl zeigte, dass er sich mehr als ein wenig vor dem Untier fürchtete. Er blieb jedoch so gut es ging still, um gar nicht erst ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

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Das Mädchen zog ihre Brauen zusammen und antwortete auf Seans unnötigen Kommentar mit einem desinteressierten Schnauben, verschränkte die schmalen Arme und drehte sich von den beiden weg. Leise beschlich sie der Verdacht, das die beiden sich zusammen taten nur um ihr das Leben schwer zu machen. Sawyer traute sie es zu, über Sean wagte sie kein zu großes Urteil nur so viel das er sich nicht als einfach vorstellen durfte und es schaffte Dolphin immer wieder zu überraschen und ihr mit einer kindlichen Einfachheit die Nerven zu rauben.
„Ach wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen.“ Murrte sie, beugte sie etwas vor um Sean einen herausfordernden Blick zuzuwerfen, da sie bereits Langeweile heimsuchte.
Sie nannte nicht nur ihre Erscheinung, die eines Mädchens, auch ihre schnell wiederkommende Langeweile fand ihren Ursprung in diesem Wort.
Sawyer hob überrascht die Augenbrauen und warf dem Braunhaarigen, Klugscheißer einen abschätzigen Blick zu.
Der Schwarzhaarige leckte sich über die Lippen und rümpfte die Nase, bevor er den Kopf lachend schüttelte.
„Ich weiß nicht, wie viel deiner Hirnströme es beansprucht deine aberwitzigen Sprüche zu klopfen, aber wer von uns beiden, hat Mila hier soweit in die Scheiße geritten, dass sie vom Militär gesucht wird. So klatschnass ist, das ihr die Kleider am Kinderkörper kleben und sie sich womöglich eine Erkältung holt, und mit einem Haufen Kleingeistern auf einen Zug, zu einem unbekannten Ziel, wartet?“
Während seiner kleinen Aufzählung sah Sawyer auf seinen Handrücken und schlug einen gleichgültigen Tonfall an.
Dolphin runzelte bestürzt die Stirn. Suchte nach Worte, die sie nicht fand und schweigend den Mund schloss. Bisher hatte sie vermieden Sawyer oder Sean anzusehen, starrte jetzt aber zu ihrem Paktgeist hoch, schürzte ihre Lippen. „Idiot!“
Murrte sie nur und versuchte die verworrenen Empfindungen der Beiden zu ignorieren, sie benahmen sich wie zwei Straßenköter, die ihr Revier zu markieren suchten, Sawyers zweite Erscheinung ließ eine Erklärung zu, obwohl es nur die gleiche wie die Seans sein konnte. Das Männern grundsätzlich eine gewisse Idiotie angeboren war.

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Fiddler wirkte wohl kaum eingeschüchtert von Dolphin's Reaktion, schien nicht einmal beleidigt zu sein. Vielleicht war es die Dummheit, die offensichtliche Beleidigung zu übersehen. Oder aber die Naivität eine solche Bosheit einfach nicht zu erwarten. "Heißt das, dein Gedächtnis ist so gut, dass du dich noch daran erinnern könntest, wenn du als Kind mal auf den Kopf gefallen wärst? Also ich hätte da ja keine Erinnerung mehr dran... aber vielleicht auch gerade deswegen." Er merkte, dass er sich nicht zum ersten Mal vollkommen in seinen Sätzen verrannte und wusste, dass einfach die Klappe zu halten wohl doch die bessere Variante wäre. Zumal er mittlerweile eher mit sich selbst sprach.
Nachdenklich legte er sich den Zeigefinger über die Lippen, wobei ihm die seltsame Intimität zwischen Dolphin und ihrem Haustier auffiel. Speckles und er würden ja niemals so miteinander umgehen und Fiddler konnte nicht anders als sich überdeutlich "Sucht euch ein Zimmer" in die Hand zu Husten. Kurz darauf spürte er Justin's leichte Berührung und drehte sich zu dem Jungen um, der zusammen mit seinem Freund bisher die normalsten Personen zu sein schien. "Deswegen halte ich mich schon extra von den Schienen fern" entgegnete er lachend, sich seiner eigenen Ungeschicklichkeit deutlich bewusst. Mit dem Kinn deutete er auf das, was für den Laien nach einer Dreiecksbeziehung auszusehen schien. "Irgendwie scheint hier jeder eine komplizierte Beziehung zu haben" meinte er so, als sorge er sich um das Wohl und den Erhalt dieser Gruppe, was er wohl auch tatsächlich tat.

Es war ja nun wirklich nicht so, dass Bee sich noch nie in brenzligen Situationen befunden hatte und ihre Schießfähigkeit zuvor bestätigte das nur. Aber es schien bereits so lange her und - obwohl sie gewusst hatte, dass es nicht so bleiben würde - hatte sie doch gehofft, noch länger im verhältnismäßigen Frieden leben zu können. Aber das war mit dem Treffen von Norman eindeutig vorbei und damit sollte sie sich wohl langsam abfinden. Dass AJ ebenfalls kein Unschuldsengel war, war ebenfalls schnell festzustellen und die Entführung dieses seltsamen Typens setzte dem ganzen die Krone auf. Jetzt war nicht mehr der Zeitpunkt, umzukehren. Jetzt steckte Bee mitten drin und musste mitziehen.
Sie wäre durchaus in der Lage gewesen, selbst zu reagieren, war aber dennoch dankbar, von Norman mitgezogen zu werden. Das erleichterte die Sache irgendwie trotzdem, auch wenn sie noch immer den starken Drang verspürte, sich ständig zu beweisen. Sie konnte auf sich selbst aufpassen. Es war nur schön, wenn jemand anderes ebenfalls ein Auge auf sie hatte. Baba erschreckte sie kaum mehr und es wirkte beinahe schon routiniert, als sie es den Anderen nach tat und sich ebenfalls auf den Rücken des Tieres begab. Ihr Entführungsopfer schien die Sache aber nicht so locker zu sehen und obwohl sie kurz zuvor noch sein Opfer gewesen waren, konnte Bee nicht anders, als ihn etwas zu bemitleiden. Sie lehnte sich zu Acryl herüber und lächelte ihm aufmunternd zu. "Keine Sorge, die tut nichts" versuchte sie ihn zu beruhigen, streckte sogar die Hand schwach nach ihm aus, entschied sich dann jedoch um und klopfte der Echse stattdessen sanft auf den Rücken.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Sa Sep 29, 2012 11:27 am

Als die letzten Sonnenstrahlen auf den gepflasterten Pfad entlang des Bahnsteigs fielen und der Mond sich seinen Weg an die Himmelsspitze kämpfte, bog nach einigen Minuten endlich der lange, schwarze Zug ein, der angestrengt seinen Dampf ausstieß. Er hatte eine kurze Strecke hinter sich, dennoch freute sich der Schaffner über den Halt an dem Checkpoint um die Nacht dort zu verbringen. Die Reifen quietschten, das Fahrzeug hielt. Ein ohrenbetäubend lauter Ton erklang und der letzte Dampf verließ das gewaltige Ungetüm von Zug. Mit einem Schwung öffnete sich die Schaffnertür und der Zugführer machte einen Satz nach draußen, dabei wischte er sich die Schweißperlen aus seinem Nacken. Als er die bereits wartende Gruppe erblickte, grüßte er sie mit einem lieblosen Händeschwung und bewegte sich dann auf das Zollhaus zu. "Der fährt erst morgen weiter." grunzte er noch bevor er dann im Inneren verschwand um wohl möglich eine warme Mahlzeit vorm Schlafen zu sich zu nehmen. Der Zug stand still und rührte sich nicht weiter. Die Minuten verstrichen schnell, bis sich dann doch etwas am hinteren Wagon des Wagens regte. Nur ruckartig bewegte sich die Tür auf und der gigantische Juggernaut stampfte nach draußen, wobei er nur schwer das Gleichgewicht zu halten schaffte. Mit hell glühenden Scheinwerfern beleuchtete er die Silhouetten der Gruppe und bewegte sich sofort auf sie zu. Bedrohlich wirkte er allemal, doch er stoppte weit genug von ihnen weg, als dass es zu einem Angriff kommen könnte. "Ha! Guckt mal, da warten ein paar Vollpfosten tatsächlich auf den Zug, und das bei Nacht!" lachte Nelly amüsiert, als sie auf dem Rücken der Maschine auftauchte. Sie blinzelte verdutzt als sie den Zustand der Ausgelachten bemerkte, klitschnass und nicht allzu froh gesinnt. "Was'n mit euch passiert? Mit Wasserschnecken gewrestelt, oder was?" Verwundert stemmte sie einen Arm in ihre Hüfte, als sie aber schon den Kopf wieder umriss, denn gerade stieg auch Rairii aus dem Zug. "Mit wem redest du?" erkundigte sie sich unschuldig. Ihre Augen funkelten als sie im Dämmerlicht ihren Freund erblickte, der zwar nicht super aussah, aber am Leben war. "Justin!" Stolpernd rannte sie hinüber zu ihm und warf ihn schnurstracks zu Boden, sich eng an ihn kuschelnd, dass es schon fast peinlich wirkte. "Mhh, bin ich froh, dass du dich nicht selbst gekillt hast! Du riechst wie nasser Hund, aber das hast du auch schon öfters vor unserer Reise getan!" kommentierte sie mit einem Lächeln. Auch Cheshire hatte sich Richtung Gruppe bequemt und fixierte Sean und Dolphin in seinem Visier. Erst tappste er hinüber zu Sawyer, fauchte ausgiebig, und ließ sich dann ruhig neben Sean nieder, an dessen Bein er sich liebevoll lehnte. Nelly hingegen konnte sich nurnoch den Kopf kratzen. "Ach, ihr kennt euch. Das machts leichter." meinte sie. "Trotzdem dämlich auf den Zug zu warten." fügte sie murmelnd hinzu.

Baba brauchte nicht allzu lange bis das ganze Gewicht ihrer selbst die Ziegel eines nahgelegenen Hauses hinunter riss, und dafür zu Sorgen, dass es kein Problem darstellte der Echse erneut einige Kosten für den Staat zusprechen zu können. Flink machte sie sich über die Dächer außer Reichweite des Schiffes und verschwand letztendlich in einem der vielen mechanischen Kanäle der Stadt. Darin war es eng und es blieb kaum Luft zum atmen, doch bei dem Tempo, das das Tier an den Tag legte, dauerte es nicht lange als der frische Wind wieder durch die Haare der Gruppe fuhr. "Wir dürften die Stadt gleich verlassen haben." meinte Norman zurückblickend und behielt damit auch Recht, denn kurz darauf stolzierte die Echse über eine weite, öde Landschaft, die wohl aufgrund von Häuserbau in den nächsten Jahren abgeholzt worden war. "Blondie, kennst du hier in der Nähe einen Ort wo wir unterkommen können? Ich bin sonst übers Meer geflüchtet, aber das kann ich Baba nicht mit so vielen Leuten auf dem Rücken zumuten, vor allem nicht mit diesem kleinem Roboterquälgeist." wand er sich an AJ. Er hatte zwar die Richtung zur Hauptstraße angesteuert, trotzdem würde es viel zu gefährlich werden dieser auch zu folgen.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Sa Sep 29, 2012 4:45 pm

Viel Zeit hatte sich Sean nicht genommen gehabt, um dem illegalen Paktgeist eine Antwort zu erstatten. Er hatte lediglich abgewunken und sich weiter mit der Warterei auf den Zug beschäftigt. "Wusstest du, dass dein Mädel nicht schwimmen kann? Mal ganz im Vertrauen, lass sie nicht dauernd mit Fremden mitgehen. Sonst ertrinkt sie noch in irgendeiner Pfütze." hatte er nur schnell eingeworfen, dabei gerade so laut gesprochen, dass es nur Sawyer vernehmen konnte. "Und einen Gefallen habe ich auch bei ihr gut, also hilft dein Aufplustern hier nicht viel." Herrgott, ging ihm dieser Paktgeist auf die Nerven. Was bildete er sich ein? Ein Pakt war immerhin kein Vertrag zur Sklaverei, es sei denn dies wäre Dolphin's Tribut gewesen, was er sich aber schwer vorstellen konnte. Ihm selbst bedeutete die Halbnymphe nicht viel, kannten sie sich immerhin nur wenige Stunden. Und selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, wäre er weniger die Art von Person, die sich sinnlose Wortgefechte wegen einer Frau leisten würde. Sein Bruder hingegen hätte sich wohl schon längst auf Sawyer gestürzt, um ihm das Maul zu stopfen, nur um sich dann wieder einen Knochen zu brechen oder andere derartige Verletzungen davonzutragen. Er hatte kaum bemerkt, dass die Sonne sich bereits vom Horizont verschlingen ließ und die Sterne langsam am Horizont aufleuchteten.

Nach kurzer Wartezeit war auch bereits der Zug in den kleinen Bahnhof gefahren gekommen. "Seht mal, er ist da!" freute sich Justin, als er das Verkehrsmittel erblickte, in welchem er noch nie zuvor gesessen hatte. Er hatte sofort einsteigen wollen, doch da erschien bereits ein großes, gefährlich aussehendes Gerät vor ihm, begleitet von einer jungen, doch hübschen Frau, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Zeit um auf das unerwartete Ereignis zu warten hatte er nicht, denn schon blickte Rairii nach draußen und stürmte auf ihn zu. Hoch erfreut, doch peinlich berührt, versuchte er die Magieschülerin von sich weg zu drängen. "Danke für die Komplimente" begann er lachend. "aber ich würde viel lieber wissen, wo du gesteckt hast, kleiner Dickkopf." Um sie für ihre Abwesenheit zu bestrafen, versetzte Justin ihr erst einmal eine halb ernst gemeinte Kopfzwiebel. "Noah, guck mal wen ich wieder gefunden habe!" rief er dem Mönch zu, der sich interessiert zu ihnen hinüber bewegte. "Oh, gut." kommentierte er das Geschehen. "Dann haben wir wohl ein Problem weniger, stimmt's?"

"Für dich immer noch Lord Acryl Stellaire, Hauptmann des Internationalen Wachdienstes, Besitzer der inter-" knurrte Acryl Norman zu, bevor er von Allison den Mund zugehalten bekam. "Allison. Nicht Blondi. Merk dir das, bitte." wies sie ihn hin, ohne dabei wirklich betroffen zu klingen. Sie konzentrierte sich eher auf eine kleine Karte, die sie auf ihrem Schoß ausgebreitet hatte. Dass Acryl dabei mit viel Gezappel versuchte, seinen Mund wieder zu befreien, ignorierte sie komplett. "Von hier aus ist es nicht weit nach Trustybell, die Schneestadt im Norden, die vollkommen unpolitisch steht. Dort wird uns nicht so schnell jemand vermuten. Nicht einmal die dümmsten Flüchtlinge verirren sich in diese Kälte." Ganz offensichtlich hatte Allison sie selbst als weniger leichtsinnig, sondern als dumm bezeichnet. Auszumachen schien ihr das aber nichts, so blickte sie nun mit einem recht unschuldigem Blick auf zu Norman. "Bist du damit einverstanden?"

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Mitgehen.
Hatte Sean gerade wirklich dieses Wort für seine verkorkste ‚Entführung‘ verwendet. Versonnen betrachtete Dolphin ihr Handgelenk und rieb es nachdenklich. Die Vorkommnisse, welche sie an diesen Ort und in diese Lage verschlagen hatten, enthielten etwas Aberwitziges und waren kaum zu fassen.
War es möglich, dass alles seinen Anfang bei Benji Davis gefunden hatte, oder reichten die Zufälle noch weiter zurück.
Benji Davis hatte jedoch bereits das zeitliche Gesegnet, was hielt sie also noch hier, mit Sawyers Hilfe würde sie einen Weg finden nach Hause zu kommen.
Nachhause, sie hatte keine Zuhause mehr, sie stand ohne Familie, Heimat und Würde da. Die zarte Hand des Mädchens fuhr zu dem kleinen Sack, welcher an ihrer Taille baumelte, sich gut unter ihrem Kleid verbarg. Es war alles was sie noch hatte. Auch wenn die Nymphe ihr Leben dem Geld und Erfolg gewidmet hatte, so war ihr Leitfaden der Stolz den sie darauf aufbaute gewesen. Sie hatte vieles dafür aufgegeben, den Pakt mit Sawyer abgeschlossen und somit Ablenkungen entsagt.
Nun war alles zerstört, ihre Arbeit, ihr gesamtes Leben wurde durch den Akt eines Stümpers in Trümmer gelegt. Alles was sie noch hatte war Sawyer, der durch seine Nachlässigkeit ihre momentane Lage verschuldete. Ihre Rachegelüste wurden nicht gestillt, da ihr die Chance auf ausgiebige Genugtuung von Sean gestohlen wurde.
Es war nicht nötig, dass jemand der anderen über ihre Fähigkeit verfügte um zu bemerken, das sich Dolphin gerade in einem Tiefpunkt befand.
“Aufplustern, meinst du?“ Sawyer schenkte dem Braunhaarigen nur ein müdes und wissendes Lächeln, biss sich auf die Unterlippe und verschränkte die Arme abwartend, interessiert daran, was sich der kleine Menschling noch ausdenken würde um sein Interesse an Dolphin zu leugnen. Die Betonung des Gefallens, zwischen den Beiden hatte ihm genug verraten.
Bevor er jedoch mehr erfahren konnte oder bemerken, das seine Paktpartnerin über eine Lösung ihres Vertrages nachdenken könnte, fuhr bereits der Zug ein.
Seine Ankunft hatte etwas von einer theatralischen Oper nur das der gutbeleibte Sänger, mit den geröteten Wangen seinen Auftritt verpasst hatte.

Die Braunhaarige betrachtete die beiden Mädchen lange, ohne sie wirklich zu sehen, schenkte der rührenden Szene von Justin und seiner Freundin nur einen kurzen Blick, bevor sie mit den Schultern zuckte. Sich an die Worte des Lokführers erinnerte.
"Ich gehe rein und du halt dich von mir fern.“ Richtete sie ihre Worte monoton an Sawyer, bevor sich die kleine Halbnymphe jedoch auf den Zug zubewegte, schlurfte sie mehr als zu stolzieren zu einer kleinen Ansammlung von Butterblumen. Sie pflückte fünf der gelben Blumen mitsamt der verankerten, zierlichen Wurzeln und machte sich dann wieder auf, Richtung Zug. Stand jedoch einen Moment planlos da, sah sich nach dem richtigen Eingang um.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Mo Okt 01, 2012 8:08 am

Rairii rappelte sich langsam wieder auf, wobei sie Justin mit Mühe wieder auf die Beine zog und dann ihre Haare und Klamotten wieder richtete. "Ich war-" Sie stoppte als ihr Blick den Rest der Gruppe fing. "Whoa! Wo hast du denn die ganzen Leute aufgegabelt? Da bin ich mit meinem Teil ja noch klein dran. Naja, vor allem weil wir Lian eher entführt haben als ihn zu fragen ob er uns begleiten will." redete sie, was irgendwann doch eher im lauten Denken endete, wobei sie unsicher die Hand an ihr Kinn lehnte. Sie ging nun nicht weiter auf ihr vorheriges Thema ein, drehte sich aber erneut zu Justin. "Wenn ihr auf den Zug gewartet habt, vergesst es. Der Schaffner fährt heute Nacht auf keinen Fall weiter. Wir sollten uns wahrscheinlich besser einen Schlafplatz suchen." schlug sie vor und wartete für einige Sekunden auf eine Antwort der anderen, als Nelly sie schon abwinkte. "Vergiss es!" Gelangweilt von der Situation stützte sie ihren Kopf auf ihren Armen ab und machte es sich auf dem Juggernauten bequem. "Die Leute hier stehen nicht auf Ärger. Da fliegen wir im hohen Bogen raus, es sei denn ihr habt Pässe. Da ich das aber mal bezweifle gelten wir als Flüchtlinge und die sind hier schneller gerupft als man überhaupt zum Hühnchen werden kann." Der Juggernaut quietschte laut als er sich mäßig zur Seite lehnte um das braunhaarige Mädchen zu identifizieren, das gerade näher an den Zug gekommen war. Dass Dolphin sich in seinem maschinellen Gedächtnis gerade einen besonderen Platz verschaffte würde man an seinem sturen Starren nicht erkennen. Die Maschine bewegte seinen länglichen Oberkörper nach Oben, als Nelly wieder anfing zu sprechen. "Ich würd mal glatt vorschlagen wir wandern die Nacht durch. Nur ein paar Stunden, bis wir was anderes gefunden haben. Nur wird das zu Fuß wohl nicht so ganz locker von statten gehen, oder hat irgendwer eine Idee wie wir die Miezekatze auf Pferdegröße befördern?" Auf ihre freche Bemerkung hin erhielt die orangehaarige nur ein verachtendes Fauchen des Katers, der sich inzwischen mehr als leidenschaftlich um Seans Beine zu schmiegen begonnen hatte. Rairii begann kurz zu überlegen. "Sie hat vielleicht Recht. Immerhin flüchten wir ja..."

Norman legte seinen Kopf zur Seite und seufzte. "Ja, wenns sein muss. Frieren wir uns halt den Arsch ab. Ich mein ihr, ich hab ja wenigstens einen Mantel an. Während ihr euch wie die letzten- ...sagen wir nicht wie anständige Damen kleidet. Auch wenn Bee's Kleidung angeblich als Militärkleidung durchgeht." Natürlich spielte er damit auf den für eine Uniform ungewöhnlich kurzen Rock Bee's an, auf dem auch gleich sein Blick für eine Sekunde verharrte, bis er den besser wieder auf Allison richtete. "Trustybell klingt okay. Solange es da Essen und Alkohol gibt bin ich zufrieden. Aber sag mal, hast du 'nen Plan wie Baba den Weg dahin finden soll? Irgendwelche Anweisungen für das gute Tier?"

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Mo Okt 01, 2012 9:28 am

"Die haben mich und Noah quasi entführt." antwortete Justin knapp auf die Frage seiner Kindheitsfreundin, bevor diese wieder unbeholfen weiter quasselte. Als er hörte, dass der lang erwartete Zug sie nicht weiterführen würde, fühlte er die Enttäuschung in sich aufsteigen, so hatte er sich doch so sehnlich gewünscht, mal in einem dieser Züge zu reisen und allmählich seine Beine entspannen zu können. Doch das musste wohl noch länger auf sich warten lassen. "Ich möchte auch nicht sonderlich gerne weiter zu Fuß unterwegs sein... Ich und der Rest der Gruppe haben eine Verfolgungsjagd mit der kirchlichen Garde hinter uns. Ach ja-" Er tappte Rairii kurz auf die Schulter und starrte sie gebannt an. "Wir sind jetzt Staatsfeinde. Ich bin ein coolerer Flüchtling als du." sagte er mit todernster Mine, fing dann aber an zu lachen, obwohl die Situation alles andere als zum Spaßen war.

Ohne groß Anteilnahme zu zeigen nahm Sean Cheshire auf den Arm, nur um ihn dann Noah in die Arme zu drücken. "Ihr meint also, dass alles, was unser Problem eine weitere Mitfahrgelegenheit wäre?" fragte er, während er wieder ein paar Schritte von dem verblüfften Priester weg ging. Ein breites Grinsen legte sich anschließend auf seine Lippen. "Ich glaube, ich habe da schon eine Lösung." Noch immer äußerst belustigt wirkend ging er hinüber zu Justin und flüsterte dem Braunhaarigen etwas ins Ohr. Dieser horchte für einen Moment, dann musste auch er ein wenig lachen und nickte zustimmend. In positiver Laune ging er zu Rairii und Nelly und nahm die beiden an den Händen. "Kommt mit, wir brauchen eure Hilfe." bat er die beiden mit einem zuckersüßen Lächeln auf dem Gesicht und führte sie an die Handelsstraße, welche am Bahnsteig entlang führte. Währenddessen ging Sean zu Dolphin, die wohl gerade unbemerkt Bekanntschaft mit der Maschine von Nelly machte, und packte sie an der Hüfte, um sie dann über seine Schulter zu werfen und ebenfalls, womöglich gegen ihren Willen, zur Straße zu tragen. Dort setzte er sie neben den beiden anderen Mädchen ab, wobei er kurz den Blick über die Handelsstraße schweifen ließ, dann zurück auf die drei Mädchen vor ihm. "Nein, nein... Da fehlt ein kleines Upgrade." Sofort machte er sich daran, hemmungslos an den drei Mädchen herum zu werkeln - indem er ihre Haare durchwuschelte und sich dann individuell an die Arbeit machte, dabei Rairii den Rock ein wenig höher band, die Armstulpen entfernte und mit einem kleinen Messerschnitt ihren Ausschnitt erweiterte. Dolphin hingegen nahm er, wie so oft, den geliebten Schal weg und schob ihren Pullover hinunter, sodass ihre Schultern nicht mehr bedeckt wurden. Nelly's Rock band er ebenfalls hoch, sodass es nicht mehr viel brauchte, um als Minirock zu gelten. Das alles führte er so schnell durch, dass es schon fast so schien, als hätte er es eingeübt. Dolphin's Schal warf er im Anschluss Justin zu, der ihn gekonnt auffing. "Keine Fragen stellen - hübsch aussehen - verzweifelt wirken - winken." Er deutete auf eine große Kutsche, die gerade über die Straße fuhr und die er wohl durch seine Masche aufzuhalten versuchte.

Nicht sonderlich überzeugt ließ Allison ihren Blick sinken, bis auf den Mantel, den sie ganz offensichtlich trug und der ihre eigentliche Kleidung größtenteils verdeckte. "Naja, immerhin starrst du nur der kleinen auf obszöne Stellen und nicht mir." kommentierte er seine Unachtsamkeit ohne viel Emotion und deutete dann auf Acryl. "Frag doch unser wandelndes Lexikon. Der hat sicher eine viel brauchbarere Antwort darauf als ich, wenn ich wieder versuche zu improvisieren."
Acryl, der Allison's Kommentar ganz offensichtlich mit angehört hatte, verschmälerte nur den Platz zwischen seinem Augenlid, wobei sein rechts Auge dunkelrot aufleuchtete. Er schien nicht so, als wäre er begeistert von der ganzen Entführung, auch wenn ihm inzwischen bewusst geworden war, dass er weder eine Waffe, noch eine Wahl hatte. "Nicht ganz ohne Bedingung." warf er schnippisch ein, deutete auf die Fesseln an seiner Hand.

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Beschäftigt damit, sich nicht zu blamieren und einen funktionierenden Eingang zu finden, bemerkte das Mädchen weder die seltsam unangenehme Musterung des Juggernauts und ebenfalls wie sich Sean an sie heranpirschte und sich ein weiteres mal an ihrer Privatsphäre zu schaffen machte.
Ein leises Juchzen entfuhr ihr, als Sean sie hochhob, er setzte sie jedoch wieder schnell genug ab, als das sie die Möglichkeit hatte ihm ein Auge auszukratzen.
„Was zum-„ Sie sah an sich hinab, betrachtete die beiden anderen Mädchen und hob skeptisch eine Augenbraue. So war das also, Seans Idee war gar nicht so schlecht. Sie drei boten einen überzeugend hilflosen Eindruck.
Die Braunhaarige warf einen Blick über ihre Schulter zu Justin, war froh das der Kleine ihren Schal hatte, da sie sich sicher sein konnte, das dieser nach ihrer Drohung bedacht darauf aufpassen würde.
„Wenn du meinen Schal verlierst, wird dir dann noch einiges mehr fehlen.“ Murrte sie und kniff finster die Augen zusammen.
Dolphin hatte ein unvergleichliches Talent darin, sich zu verstellen und wie gut sie das Unschuldslamm spielen konnte wussten einige der zusammengewürfelten Gruppe bereits gut genug, Sean hatte es schon Hautnah miterlebt.
Die Nymphe hob die Butterblumen hob, beugte sich zu Rairii hob eine der gelben Blumen an das Haar des Mädchens und beugte sich vor, als wolle sie an er Blume schnuppern, hauchte der kleinen Pflanze etwas zu und schon wand sich das Blümchen kunstvoll um das verworrene Haar, dasselbe wiederholte sie bei Nelly, sich selbst band sie nur eine der Blumen um das Handgelenk, richtete ihre Aufmerksamkeit dann auf die Kutsche, welche immer näher heranrückte.
Dolphin schnappte sich Nellys Hand und kuschelte sich an Rairii. Aufmerksam musterte sie aus dem Augenwinkel das ratternde Gefährt. Als sie glaubte es war nah genug, warf sie einen kurzen Blick zu Sean, stellte sicher, ober er auch nicht zu sehen war, bevor sie ihre volle Aufmerksamkeit auf die Kutsche richtete. Der Kutscher hatte sie bereits gesehen und war Neugierig auf sie. Erfasste mit jeder weiteren Sekunde den Anblick der beiden Mädchen, es schwang noch Skepsis in seinem Geist, die es galt zu zerstreuen. Dolphin riss sich von Rairii los und zog Nelly mit sich, in die Mitte der Straße. Bemüht einen müden Eindruck zu bewahren fuchtelte die Nymphe mit ihren Armen, als hätte sie nicht bereits die volle Aufmerksamkeit des Kutschers.

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Di Okt 02, 2012 1:09 pm

Nelly und vor allem Rairii konnten sich nicht sofort mit dem Vergewaltigungs-Akt Sean's anfreunden, bis sie begriffen, dass er ihnen gar nicht an die Wäsche wollte, sondern ihnen ganz einfach eine Mitfahrgelegenheit beschaffen zu versuchte. Im erleuchtenden Moment begann Nelly schon zufrieden zu lächeln. Ihr gefiel die Denkweise Sean's, auch wenn sie nun Mitleid mit Rairii empfand, die völlig überrumpelt wie festgefroren dastand und mit Tränen in den Augen wimmerte. "M-Mein Kleid" schluchzte sie. Die verwuschelten Haare hatten ihr nicht viel ausgemacht, aber ihrem maßgeschneidertes Kleid würde sie noch ein paar Minuten länger nachwimmern, denn sie konnte weder nähen, noch sah es aus als hätte jemand der anderen unglaubliche Nähkünste. Als Dolphin sie dann aber schon packte war ihr das sowieso egal, denn sie hatte bereits in diesem Moment mit ihrem Schicksal abgeschlossen. //Japp, ich werde von dem Kutscher vergewaltigt werden. Vergewaltigt und aus der Kirche dafür ausgeschlossen, dann heimatlos enden und auf der Straße für Essen betteln// Ihr Gesicht wurde ganz blass bei dem Gedanken, wodurch sie, glücklicherweise, noch hilfloser wirkte. Der Kutscher hatte angebissen und das Gefährt stoppte kurz vor den drei jungen Damen. "Ihr seht ja mitgenommen aus! Möchtet ihr mit mir mitfahren und bei mir im warmen übernachten?" fragte der Mann alles andere als unschuldig, denn natürlich hatte er gewisse Hintergedanken, die von seinen Blicken auf die nackten Stellen an den Körpern der Mädchen abgeleitet werden konnten. Diesen Moment nutzte Nelly um sich besonders auszuspielen, streckte ihre gut bestückte Brust noch ein wenig mehr heraus und räusperte sich, um auch ja niedlich zu klingen. "Oh, werter Herr! Wir sind schon so lange unterwegs und haben uns verirrt! Wir möchten so gerne mit ihnen mitkommen!" spielte sie gekonnt. Der Kutscher legte ein widerliches Grinsen auf und machte sich die Stufen seiner Kutsche hinunter, trat zu ihnen hinüber und schnappte sich ungehobelt Dolphins Hand, die er dann übertrieben küsste. "Schönheiten wie euch kann ich schlecht etwas abschlagen. Steigt doch gleich ein, meine Lieben." Nelly legte ein gekonnt zuckersüßes Lächeln auf und schob Rairii ein bisschen weiter nach vorne. "Können wir unser Haustier mitnehmen? Wir haben es soooo lieb!" Der Kutscher grübelte kurz, doch nickte dann selbstsicher. "Na klar, wo ist das Kleine denn?" In diesem Moment konnte sich Nelly das Grinsen nicht mehr verkneifen und verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken. "Ach!" begann sie. "Da drüben!" In diesem Moment betrat der Juggernaut die Szene und schob die große Kutsche beiseite um sich dann den Kutscher vorzunehmen. Mit seinen großen, stählernen Armen umschlang das Monstrum den armen Mann und schüttelte ihn herum, woraufhin dieser hysterisch kreischte. "ICH HABS MIR ANDERS ÜBERLEGT! GNADE!" Die orangehaarige hatte sich inzwischen die Klamotten zurecht gerückt und war ein wenig näher getreten. "Wir borgen uns deine Kutsche, wenns beliebt!" informierte sie den Herren, der nur ein panisches "Alles was ihr wollt!" entgegnete, bevor der Juggernaut ihn wieder hinunter ließ und er im hohen Bogen das Weite suchte. Für einen Moment herrschte Stille. Nun trat Rairii auch ein wenig näher. "....Krieg ich das Kleid wieder genäht?" fragte sie kleinlaut, doch mit einem traurigen Lächeln in den Augen. "Awww...Rairii." Nelly lachte und wuschelte ihr über den Kopf, bevor sie dann die anderen pfiff. "Heh! Schwerenöter! So in Ordnung?"

Norman stieß einen genervten Seufzer aus. "Herrgott, 'Allison', bring dem Hund doch mal Manieren bei, wenn du ihn schon mitschleifst!" Er sah abwertend auf Acryl, der tatsächlich eine Art Datenbank in seinem Kopf gespeichert haben könnte, also auch eine Karte, nicht wahr? Aber die Bedingungen konnten alles mögliche sein. Frei lassen, eine Waffe ausgehändigt kriegen, oder gar Currywurst! Wohl doch nicht Letzteres. "Ts, fein. Aber nur wenn mich deine Bedingung nur halb so viel ankotzt wie deine Person, Kleiner!" entgegnete er widerwillig.

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(*rein geschlichen kommt* Ähm, hey... Very Happy

So, feu hat mir gestern mal nen Einlauf verpasst und ich hab mich mal wieder aufgerafft. C: Was is eig. seit der Brunnen-Tauchaktion alles passiert? Das is glaub ich das Letzte, woran ich mich erinnern kann. Und habt ihr Lynn einfach mitgeschliffen oder sie mit nem Grund davongeschickt?)

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(wir haben sie mitgeschleift und am besten du liest dir die letzten posts durch, sie haben auf nen zug gewartet der ist jetzt gekommen und die beiden gruppen haben zueinander gefunden)

Thema: Re: Velvetrose - Orphans Carillon Do Okt 04, 2012 11:58 am

Sean hatte die ganze Aktion von einem sicheren Standpunkt aus mit angesehen und ging nun zufrieden zu Nelly und den anderen beiden Mädchen hinüber, gefolgt von Justin, der Dolphin mit einem schüchternen Lächeln ihren Schal wieder überreichte. Der Braunhaarige klatschte Beifall und grinste amüsiert. "Gut gemacht, Mädels." komplementierte er sie. "Ich muss sagen ihr macht euch ganz ausgezeichnet als Bordsteinschwalben. Besonders du, Dolphin." fügte er hinzu, wobei er der Halbnymphe erneut über den Kopf wuschelte. Folgend ging er zu dem Juggernaut, der den Kutscher in Wohlgefallen herum schleuderte. "Hey Großer, gib den mal kurz her." bat er die lebendige Maschine, woraufhin der Kutscher von seiner Qual erlöst wurde. Mit nur wenig negativer Absicht schaute Sean auf den armen Mann, der sich beinahe an den jungen Mädchen erfreut hätte, hinab. "Tut mir Leid, dass wir ihnen so viele Umstände machen." Als Begleitung zu seinen Worten überreichte der Braunhaarige ihm ein Zugticket und einen kleinen Sack voll Gold. "Der Zug wird morgen weiter fahren. Ich hoffe das ist genug, um die Kutsche zu ersetzen." Verdutzt schaute ihn der Kutscher an, nahm aber beides an, ohne es zu hinterfragen. Dann stand er auf und eilte so schnell er konnte davon, um bloß nicht wieder in die Hände des Juggernauts zu geraten. Seine Tat bereute Sean allerdings nicht. Er erwartete weder Dank, noch wollte er sich mit dem Kutscher anlegen. Die Kutsche ohne Gegenleistung zu nehmen aber, wäre ein Verbrechen gewesen und das konnte Sean nicht für sich verantworten. "Steigt ein. Wir haben eine lange Nacht vor uns." seufzte er, wobei er selbst zur Kutsche hinüber ging und aufstieg. Drinnen war außergewöhnlich viel Platz, obwohl einige von ihnen wohl Platz auf oder neben einigen Kartons und Kisten nehmen mussten. "Sieht so aus, als wäre das auch geregelt..." murmelte er sich zufrieden zu.

Ziemlich uninteressiert an Norman's Geschwafel starrte der Cyborg auf den Braunhaarigen. Er blieb einen Moment still, starrte auf seine Fesseln, die er ganz demonstrativ nach oben hielt und dann zu Allison, mit einer Expression die aussagte, dass er den Verstand von Norman anzweifelte. Schulterzuckend und mit einem belustigten Lächeln auf den Lippen reagierte die Blonde auf die Reaktion von ihrem Entführungsopfer, das währenddessen wieder seinen Kopf ein wenig zurück drehte. "Du bist nicht gerade der Hellste, oder?" fragte er, ungläubig gegenüber der Unfähigkeit seine Andeutungen auf die Befreiung der Fesseln zu verstehen.