Hybrid - Kemonomimi

Hiroko blinkte von seinem Trinkpäckchen auf und schaute Akina an. In seinen Augen funkelte es. "Das würdest du?" Er machte grosse Augen. Nie hatte jemand ihm einen Gefallen tun wollen, immer hatten die anderen es von ihm erwartet. Ihm war klar, dass Geld nur falsche Freunde brachte und so hatte er in der neuen Klasse erst gar nichts vom Geld seiner Eltern erzählt. "Naja... also, wenn du mal Zeit hast." Er fasste sich in den Nacken.

"Ach, das mache ich doch gerne!" winkte Akina freudig ab. "Es gibt sowieso noch so einige Sachen, die ich mit einem Rucksack versuchen wollte. Nur gab es da das Problem, dass ich meine kleine Tasche hier lieber habe, als meinen Rucksack." sprudelte sie sofort los, wobei man ihre Begeisterung förmlich aus ihren Augen heraus glitzern sehen konnte.

Er blickte lächelnd zu Boden und ließ dann wieder seinen Blick zu Akina's Kampftasche schweifen. "Wirklich hübsch, aber nervt es dich nicht, immer die Bücher so mit rumzutragen? Ich meine... etwas unpraktisch?"

Sie überlegte eine Weile. "Mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Nur wenn es wirklich viele Bücher sind die ich tragen muss, oder wenn blödes Wetter ist, dann nehm ich auch ab und an meinen Rucksack." lächelte sie verzückt.

"Weißt du was? Wir könnten zusammen Material kaufen gehen! Ich lade dich danach auf ein Kiba bei mir ein!" trumpfte sie letzlich auf.

Zunächst zuckte Akina etwas aus den Wolken gerissen zusammen. Doch dann wurde ihr Grinsen zusehens einseitig in die Länge gezogen. Und auch ihre Augen wurden etwas schmaler. Insgesamt schien sie wohl vollkommen ihren derzeitigen Charakter zu wechseln. Vorsichtig näherte sie sich mit ihrem Gesicht Hiroko's und lehnte sich mit ihrem Oberkörper leicht über ihn indem sie eine Hand neben seine Hüfte absetzte.

"Was... machst du?" Bei dem Versuch zurück zu rutschen, flutsche seine Hand weg und er fiel geradewegs auf den Rücken. //Ich glaube, ich hab es mit einer Schizophrenen zu tun// dachte er leicht verwirrt.

Als Akina selbst bemerkte, was sie gerade tun wollte, durchfuhr sie ein Zucken. Das war ihr selbst nicht ganz geheuer. "D-Das tut mir Leid! I-Ich weiß selbst nicht wie ich das... Sorry!" beteuerte sie, warf sich fast auf die Knie um, um Vergeben zu betteln.

Hiroko lächelte Akina aufmunternd an und sah dann schnell auf seine Armbanduhr. "Also die Schule ist jetzt um. Vielleicht sollten wir uns langsam mal aus dem Paradiesgarten bewegen?" Er sah sie fragend an und erhob sich mühsam aus dem Gras, um seinen Rucksack auf die Schultern zu nehmen.

Nach einer kurzen Weile waren Suzao und Kiyoshi bei der genannten Saftbar angekommen. "Hier ist es, wenn ich mich nicht ganz irre!" überlegte er laut. Er öffnete die Tür von dem Laden, worauf eine Türglocke bimmelte. In dem Laden war es recht ordentlich und ein herzlicher Duft von frischen Früchten lag in der Luft.

Lächelnd trat Kiyoshi in den Laden und blickte sich interessiert um. Sie waren fast die einzigen Gäste und wirkte er fast noch gemütlicher. Genießerisch schnupperte er in der Luft nach den frischen Früchten und ein glückliches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er liebte den Geruch von Früchten, da kamen immer Kindheitserinnerungen in ihm hoch, wie er mit seine Mutter draußen in der Sonne immer Obstsalat zubereitet hatten und ihm seine Mutter immer Geschichten aus ihrer Kindheit erzählt hatte.

"Hm, ja... Das ist der Laden. Setzen wir uns!" forderte Suzao Kiyoshi freudig lächelnd auf. Er nahm in an der Hand und zerrte ihn sanft zu einem der Tische, die an den Fenstern standen. Er setzte sich hin und baumelte unruhig mit den Füßen. "Sag mal... Glaubst du, irgendjemand geht zu der angedrohten Nachsitzstunde bei Mr. Johnson?" fragte er mit schief gelegtem Kopf.

"Zu den Nachsitzstunden? Ich denke nicht. Zwar ist er immer sehr streng mit dem Nachsitzen, aber wenn er sie an die ganze Klasse verhängt, nehmen das die meisten nicht so ernst." Kiyoshi seufzte leise und strich sich eine Haarsträhne aus den Augen. "Ich meine, warum müsste ich denn dann nicht? Manchmal versteh ich ihn noch weniger als sonst schon und so reden wie du würde ich mich nicht trauen. Mr Johnson ist ein wenig unheimlich, besonders wie der mich manchmal anguckt. Ich werd einfach nicht schlau aus ihm." meinte er und lachte kurz auf.

Ein Kellner kam mit einem Tablett voll mit zwei großen Bechern Saft und stellte sie auf den Tisch. Nach einer Verbeugung ging er wieder zurück in den hinteren Teil der Tresen. Suzao schlürfte kurz an seinem Saft und sah dann wieder zu Kiyoshi auf. "Also ich war der Meinung, das wäre offensichtlich. Dieser Typ ist ganz offensichtlich pädophil. Und noch dazu hat er ein Auge auf dich geworfen." Er stoppte kurz. "Er weiß, dass du anders bist, als die anderen. Jedenfalls nehme ich das stark an. Sonst wäre er nie im Leben so nett zu dir." erklärte Suzao und baumelte weiter mit den Beinen. "Jedenfalls... wenn er dir auch nur im geringsten nah kommen sollte, kannst du allen deinen Mitschülern den Gefallen tun und ihn feuern lassen. Wie du sicher weißt sind Schüler-Lehrerbeziehungen strengstens untersagt!" meinte er leicht grinsend, aber dennoch blieb er ernst dabei. Er hatte allerdings recht mit seinen Worten. Schließlich konnte keiner diesen Lehrer leiden. Wieso sollte man solch eine Gelegenheit dann nicht ausnutzen, wenn sie sich schon einmal gab? Erwartungsvoll starrte er Kiyoshi an.

An einem recht großen Schluck verschluckte sich Kiyoshi, was allerdings nicht an dem Saft sondern eher an Suzao's Worten lag. "Was?" brachte er zwischen zwei Husten entsetzt hervor und starrte seinen Gegenüber fassungslos an. Natürlich hatte auch Kiyoshi Gerüchte gehört, dass Mr. Johnson besonders die Mädchen benachteiligte, oder sollte man eher sagen die Jungen bevorzugte? Aber er wäre nicht auf die Idee gekommen, dass von Mr. Johnson aus da mehr war als nur Sympathie. Als ihm der Sinn der Worte wirklich bewusst wurde, und dass Mr. Johnson ausgerechnet auf ihn ein Auge geworfen haben sollte, errötete auf der Stelle uns senkte beschämt den Blick um den Saft vor ihm zu mustern. "Oh, mann. Ich bin... verwirrt. Das ist doch unfassbar. Warum ich? Ich meine ganz früher war er genauso fies zu mir wie zu den anderen." Kiyoshi seufzte leise und schüttelte den Kopf, bis ihm etwas auffiel und er den Blick hob. "Willst du damit sagen, ich soll ihn nah kommen lassen um ihn feuern zu lassen?", fragte er leicht entsetzt.

Suzao lächelte zufrieden und lehnte seinen Kopf auf seine Hand. Er legte den Arm wieder ab und richtete sich wieder auf. "Du scheinst auch ein kleines bisschen naiv zu sein, oder liege ich da falsch?" fragte er, erneut zuckersüß lächelnd. Er wusste genau, dass Kiyoshi naiv war, aber es war eine gute Gelegenheit herauszufinden, ob Kiyoshi das denn auch so sehen würde. Es gab schließlich nicht viele Leute, die so etwas freiwillig zugeben würden.

Erstaunt klappte Kiyoshi der Mund auf, eigentlich hatte er gedacht er hätte es nicht so gemeint oder als Scherz angesehen, aber dass er dies einfach so zugeben würde. Wann hatte er das letzte Mal jemanden getroffen der so direkt und klar seine Meinung geäußert hatte? "Ach, und wie soll ich das bitte machen?", murmelte Kiyoshi in seinen Saftbecher, den er kurz darauf an die Lippen setzte und ein wenig schlürfte. //Meint er damit, dass Mr Johnson schwul ist? Naja, das einfache Schwulsein ist ja nicht so... Aber woher weiß Suzao das alles?// dachte er verwirrt. "Naiv? Ich weiß nicht, also ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, dass er pädophil ist und auf mich steht." Kiyoshi verzog leicht das Gesicht "Aber sonst... vielleicht ein bisschen." druckste er herum und errötete leicht.

"Du musst es nicht machen. Du bist zu nichts verpflichtet. So wie es aussieht scheinst du ja nicht allzu viel Erfahrung in solchen Sachen zu haben!" sagte Suzao und rührte mit dem Strohhalm in seinem Saft herum. "Aber ich kann dir auch einfach zeigen, was du dafür machen kannst." Er lehnte sich ein wenig über den Tisch und sah Kiyoshi tief in die Augen. "Sagen wir einfach als ganz private Unterrichtsstunden..."

Leicht errötete Kiyoshi. Er hatte so gut wie keine Erfahrung in solchen Sachen, das einzige war sowieso nur mit ihm, aber da konnte er ja schlecht viele Erfahrungen sammeln, das ging alles viel zu schnell, und hätte er mehr Zeit zum begreifen haben können, hätte er es gar nicht soweit kommen lassen. Beschämt senkte er leicht den Blick und wurde noch röter vor Scham, auch wenn dies dämlich war, da er sich ja nur vor seinen Gedanken schämte. Zögerlich blickte Kiyoshi wieder auf und bereute es im gleichen Moment als er Suzao's Blick traf. Sofern dies möglich war, lief er noch röter an und ihm wurde unangenehm warm. "Ähh... Ja... Das wäre... hilfreich." stammelte Kiyoshi und bemühte sich um ein unbeschwertes Lächeln, was ihm nicht so ganz gelang.

Suzao lehnte sich wieder zurück und musste anfangen zu lachen. "Du nimmst mir ja wirklich alles ab! Das ist einfach so niedlich, ich könnte heulen!" kicherte er mit Tränen in den Augen. Vor lachen rutschte er fast von seinem Stuhl, wo er sich krampfhaft festhalten musste. "Oh Mann... Tut mir leid, aber das war einfach nicht zu vermeiden!" Immer noch rot vor lachen wischte er sich die Tränen aus den Augen und richtete sich wieder auf seinem Stuhl.

Erstaunt starrte Kiyoshi seinen Gegenüber an, bis er realisierte was jener denn so überaus amüsant fand, und er den Kopf drehte und aus dem Fenster blickte. //Super, Kiyoshi, schon erzählt mir irgendwer, den ich überhaupt nicht kenne, etwas und ich glaub es natürlich auch noch. Oh, man ist das peinlich! Und ich hab ihm das wirklich abgekauft. Auch noch das mit Mr Johnson... Wenn mein Vater wüsste was für Gedanken ich hatte, der würde mich umbringen...// Kiyoshi seufzte leise.

Da sich Suzao nun wieder vollkommen eingekriegt hatte, fing er wieder an ernst zu bleiben. Er schob seinen Getränkebecher weiter auf den Tisch und stand auf. "Es wäre besser für dich, wenn du nach Hause gehen würdest. Es wird langsam spät. Ich hab... noch etwas wichtiges zu erledigen..." Seine Augen wurden etwas betrübter. "Tut mir Leid!" Als er an Kiyoshi vorbei lief stoppte er noch einmal kurz und starrte ihn eine Weile an. Daraufhin verließ er aber schnell den Laden und war schnell an der nächsten Ecke verschwunden.

Inzwischen kam eine Sekretärin auf Miyuki zu und gab ihr ein paar Formulare in die Hand. "Wenn du diese Formulare ausfüllst darfst du sofort gehen. Wir werden den Fall näher untersuchen. Du wirst auf jeden Fall nicht von der Schule geworfen. Dafür werde ich sorgen, Miyuki!" sagte sie lächelnd und verbeugte sich. Daraufhin verließ sie Miyuki wieder zurück ins Direktorzimmer. Bei dem Personal der Schule war Miyuki schließlich schon sehr bekannt, was auch kein Wunder war. Miyuki schaute sich die Formulare eine Zeit lang an. So ganz genau wusste sie nicht was sie da ausfüllen sollte, also füllte sie nur das aus, was sie wusste und zeichnete am Schluss einen riesigen Smiley auf das Blatt. Anschließend legte sie die Formulare einfach irgendwo hin und verließ das Zimmer. Nach einem Blick auf die Uhr grübelte sie, was sie nun tun sollte. "Hmm... Ruf ich meine Mutter an, oder bewerfe ich das Lehrerzimmer mit Tomaten und dem Pamp den es gestern in der Cafeteria gab? Ich glaub heute hab ich genug angestellt." grübelte sie und zückte ihr Handy.

Während sie wählte lief sie Richtung Parkplatz. Sie achtete nicht auf den Weg und ehe sie sich versah, bremste ein Auto vor ihr, welches sie fast überfahren hätte. Geschockt lies sie ihr Handy fallen. Als sie nun das Auto erblickte, staunte sie nicht schlecht, da es eine nicht gerade kleine Limousine war. Eine Frau stieg aus der Limo und hielt ihr die Hand hin. "Tut mir leid, Kleines. Mein Fahrer hat dich nicht gesehen." sagte sie verlegen und half Miyuki hoch. Miyuki musterte den Wagen und entdeckte einen Jungen ungefähr in ihrem Alter ganz hinten. Als dieser ihren Blick bemerkte, ließ er eine schwarze Scheibe vor die durchsichtige Fensterscheibe fahren. "Komisch... Was hat er denn?" dachte Miyuki laut. "Ach, er kommt neu auf diese Schule und ist nur ein wenig nervös." entgegnete die Frau ihr. Sie gab Miyuki einen Hunderter und stieg wieder in den Wagen. "Kauf dir eine Kleinigkeit!" rief sie und ließ den Wagen weiterfahren. "Eine Kleinigkeit?!" schrie Miyuki als sie sah wieviel Geld sie gerade bekommen hatte.

Als sie sicher war, dass alle Schüler auf dem Weg nach Hause sein würden lief Sasaru zurück zu dem Schrein. Sie schaute sich um, aber der Junge schien wirklich nicht mehr da zu sein. "Heh! Katze! Bist du hier noch irgendwo?!" rief sie, ihre Hände wie einen Trichter vor ihren Mund haltend. "Ich bin keine Katze!" nörgelte der Junge, der direkt vor ihr von einem Baum sprang. "Nekomimi! Sprich mir nach! Ne-ko-mi-mi!" meinte er leicht wütend. Erschrocken seufzte Sasaru. "Was hast du eigentlich hier zu suchen...?" fragte sie zögerlich. "Das hab ich doch versucht zu erklären, aber du hast mich weggetreten!" entgegnete er. "Ich bin hier, weil ich... Naja, sagen wir es so... Ich muss Hybriden einfangen, die aus meiner Welt geflüchtet sind!"

"Du meinst... Lass mich das zusammenfassen. Du bist ein Nekomimi, der aus einer anderen Welt kommt und ganz plötzlich sind irgendwelche willkürlichen Mischwesen dort abgehauen, wobei ausgerechnet du sie wieder einfangen musst? Ah, das leuchtet alles ein. Ich bin anscheinend total durchgedreht!" meinte Sasaru freudig lächelnd. "Das soll ich dir abnehmen?!" Der Junge zuckte zusammen. Mit angelegten Ohren und großen Kulleraugen starrte er Sasaru an. "Es ist meine Schuld. Ich hab's kaputt gemacht!" Er setzte sich auf den Boden und fing an zu weinen. "Ich bin zu gar nichts nütze!!" plärrte er mit gesenkten Ohren. Panisch zappelte Sasaru mit den Armen. "Sei doch leise! Sonst hört dich noch jemand!" schrie sie halblaut, wobei sie wie wild mit den Armen fuchtelte.

"Ich bin so unfähig!" plärrte der Junge weiterhin. Der Junge hatte sich wieder einigermaßen eingekriegt, als Sasaru ihm mindestens zwanzig mal am Schweif gegen den Strich ziehen musste. Schließlich machte das bei Tieren ein so seltsames Gefühl, dass er sich nicht einmal mehr auf das Heulen konzentrieren konnte. Irgendwann hatte er dann aber auch schon den Schweif weggezogen und schmollte jetzt ein wenig. Total entnervt lehnte sich Sasaru an einen Baum. "Ich muss jetzt nach Hause. Ich komme morgen vor der Schule wieder und gebe dir was zu essen." Sie stieß sich von dem Baum ab. "Versteck dich bitte bis dahin!" sagte sie noch und lief dann nach Hause.

Seufzend drehte Kiyoshi den Schlüssel um und öffnete die Tür nach dem vertrauten Klickgeräusch. Er legte seine Tasche in die Ecke, streifte sich die Schuhe ab und schlenderte in die Küche um sich eine Kleinigkeit zu Essen zu holen. //Eigentlich dürfte ich bei den Gedanken, die ich heute hatte, überhaupt nichts essen...// dachte er seufzend als er vor dem Kühlschrank stand, weshalb er sich einen einfachen Apfel nahm und die Treppe zu seinem Zimmer hochgehen wollte, wurde allerdings von seinem Vater aufgehalten, der gerade aus dem Wohnzimmer kam. "Wo warst du solange?“ - "In der Saftbar..." meinte er leicht erschrocken, da er nun wirklich nicht spät war. "Mit jemandem aus meiner Klasse." murmelte er und senkte leicht den Blick. Sein Vater sah ihn durchdringend an, drehte sich allerdings mit den Worten "Du hast Freunde?" um und verschwand im Wohnzimmer.

Kiyoshi seufzte leise und stieg die Treppe zu seinem Zimmer empor. Er setzte sich mit schief gelegtem Kopf vor seinem Fernseher. Und wiedereinmal wurde er als naiv bezeichnet. Vor seinem inneren Auge tauchte Suzao auf, doch er schüttelte schnell den Kopf, er wollte jetzt nicht an ihn denken, dann würde er nur wieder rot anlaufen. Erschrocken fuhr Kiyoshi zusammen, als mit einem Ruck die Zimmertür aufging und sein Vater in der Tür stand. "Junge? Was sitzt du da auf dem Boden?" fragte er abschätzig, doch bevor Kiyoshi ihm antworten konnte, schüttelte er den Kopf und fuhr fort. "Weißt du wie spät es ist? Wann sollst du im Bett sein?" Verwirrt blickte Kiyoshi auf. Er hatte nie eine feste Zeit, wann er schlafen musste. "Ach Junge, tu nicht so dumm. Geh schlafen, ich will keinen Mucks hören!" mit diesen Worten drehte er sich um und lief die Treppe nach unten, vermutlich ins Wohnzimmer oder die Küche. Nachdem Kiyoshi sich fertig gemacht hatte, verschwand er in seinem Zimmer, schloss die Tür und verkrümelte sich unter der Bettdecke, wo er die Augen schloss und in einen leichten Schlaf glitt.

Als der Schleier der Nacht so langsam seine Grenze der Tageszeit überschritten hatte, wurde es auch recht kühl draußen. Ein milder Sturm zog auf. Durch einen gewaltigen Windstoß wurde die Tür von Kiyoshi's Balkon aufgestoßen. Die Vorhänge flatterten stark in den Raum hinein. Im Licht des Mondes schien die Fläche vor den Türen leicht beleuchtet. Ein Schatten tauchte an diesem Fleck auf. In Kiyoshi's Zimmer stand eine Person und starrte ihn fixiert an. Das Licht beschien diesen für einen Moment. Man konnte durch das Licht erkennen, dass es Suzao war, aber irgendetwas war seltsam an seiner Gestalt. Das Licht schien förmlich durch seinen Körper durch. "Kiyo...!" murmelte er mit schwacher Stimme, während er ihn mit rötlichen Augen anstarrte.